Es geht weiter mit unserer mehrteiligen Artikelserie “Der Weg zum perfekten Content“. Heute geht es um die eigentliche Textproduktion. Um hochwertige und für die Zielgruppe relevante Inhalte zu produzieren, ist es wichtig, sich einen Überblick zu verschaffen und zu verstehen, welche Keywords relevant sind und welche den Suchintent des Nutzers am ehesten befriedigen.
Das wichtigste jedoch vorweg: Am Ende muss ein Text der Zielgruppe zusagen und perfekt auf diese abgestimmt sein. Dazu gehören auch ein paar Basics, die sowohl für Übersichtlichkeit als auch indirekt für Google relevant sind. Schauen wir uns die wichtigsten Aspekte dazu ein mal etwas ausführlicher an:
Inhaltsverzeichnis
Mit H-Überschriften mehr Struktur schaffen
Die Überschrift ist extrem wichtig und häufig wird dieser viel zu wenig Beachtung entgegengebracht. Dabei entscheidet ein Nutzer anhand der Überschrift, ob ein Lesen des Artikels sinnvoll erscheint oder nicht. Je nach Umfang eines Artikels werden Inhalte überflogen und nach dem “Tageszeitungsprinzip” gelesen. Daher ist nicht nur die Hauptüberschrift H1 wichtig, sondern auch die eingesetzten Sub-Headlines H2-H6, die für die nötige Übersicht und Struktur sorgt. Die H-Überschriften sollten das wichtigste eines Absatzes zusammenfassen und neugierig auf mehr machen. Gerade im Hinblick auf die zunehmende mobile Nutzung ist eine gut strukturierte Seite wesentlich einfacher zu lesen. Bei holistisch-geprägten Inhalten hilft beispielsweise ein Inhaltsverzeichnis mit Sprungmarken (siehe Screen 1), sodass der Nutzer direkt an die richtige Stelle des Inhalts weitergeleitet wird.
Es wird häufig kontrovers diskutiert, ob ausführlichere Texte heutzutage noch zeitgemäß sind. Eine pauschale Antwort kann ich leider nicht geben, da es sehr auf die Branche, das Thema und das vorhandene Wettbewerbsumfeld ankommt. Google hilft mir aber dabei, herauszufinden, welche Anforderungen an Textumfang und -art gegeben ist. Daher ist die Vorbereitung vor der eigentlichen Textproduktion so hilfreich.
Vor einiger Zeit habe ich einen Podcast zu dem Thema mit Alexander Rus beim SEOSENF aufgezeichnet. Wer sich tiefer mit dem Thema beschäftigen möchte, sollte sich den Podcast anhören. Dort wird auch noch mal sehr deutlich, dass Google selbst eine tolle Marktforschungsquelle ist, um herauszufinden, was die Zielgruppe eigentlich wünscht.
Keywords in Überschriften
Überschriften zählen zu den relevantesten Bereichen deines SEO-Textes. Sie dienen den Suchmaschinen, aber auch den Nutzern zum schnellen Einordnen deines Contents zu einem Thema: Ist er relevant oder nicht? In den Überschriften solltest du also auch deine Keywords verwenden. Aber Vorsicht! Wenn du gezwungen bist zwischen der Verwendung von Keywords in der Überschrift und einer für den Leser ansprechenden Überschrift zu entscheiden, dann wähle immer letzteres! Idealerweise vereint eine Überschrift natürlich beide Punkte. Um Google möglichst viele Relevanzsignale für dein Thema zu übermitteln, kann die Nutzung von WDF*IDF Analysen im Vorfeld hilfreich sein. Die gewonnen Erkenntnisse können dann in unterschiedlicher Form bei der Textproduktion integriert werden. So können beispielsweise wichtige Themenkeywords als Sub-Headline (H2-H6) definiert werden und mit den entsprechenden Keywords die Absätze klar strukturiert werden.
Main-Headline H1
Die Hauptüberschrift sollte keine Inhalte suggerieren, die der Text nachher nicht erfüllen kann. Als Faustformel kann festgehalten werden, dass die H1-Überschrift in der Regel nur einmalig in einem Artikel vorkommen sollte. Ein Buch hat schließlich auch keine zwei Titel.
Das Haupt-Keyword sollte dabei wenn möglich direkt am Anfang verwendet werden. Gleiches gilt für die wichtigsten Informationen, die mithilfe der Überschrift übermittelt werden sollte. Zu beachten ist hier, dass die Überschrift, je nach Device, unterschiedlich lang ist und so sollte diese kurz und knackig die wichtigsten Informationen erhalten.
Sub-Headlines H2-H6
Im Haupttext können, je nach Umfang und Strukturierung des Textes, mehrere H2-Überschriften zur weiteren Strukturierung des Textes eingesetzt werden. Soll ein Thema (eingeleitet durch eine H2) weiter in die Tiefe strukturiert werden, können weitere Headlines H3-H6 verwendet werden. Die meisten Texte kommen von der Strukturierungs-Tiefe mit H1-H3 Headlines aus. In wenigen Ausnahmefällen (z.B. wissenschaftliche Inhalte) kann eine weitere Unterteilung sinnvoll sein.
Die Sub-Headlines sollten ebenfalls bestmöglich auf den Inhalt eines Absatzes deuten. Daher gilt auch hier. Keine falschen Versprechungen, kurz und knapp erläutert, worum es in dem Absatz thematisch geht. Eine Sub-Headline hat zudem die Funktion, dass Nutzer sich zunächst einmal an den Sub-Headlines orientieren, sich einen ersten Überblick verschaffen, ob der gesuchte Inhalt im Absatz vorkommt. Auch können in den Sub-Headlines gezielt weitere Keywords untergebracht werden, die auf das Hauptkeyword einzahlen.
Gerade bei ausführlichen Artikeln greift das zuvor erwähnte „Tageszeitung-Prinzip“ und die Nutzer schauen, ob einer der Headlines auf die Such-Intention des Nutzers eingeht.
Viele Content-Management-Systeme bieten zudem über ein Plugin direkt eine inhaltliche Struktur der Artikel an. Positiver Nebeneffekt ist, das diese Plugins ein entsprechendes Markup (strukturierte Daten) setzt und das Scnippet dadurch erweitert wird (siehe Screen 2).
Auch für den Nutzer ist die Verwendung von Inhaltsverzeichnissen bei längeren Texten hilfreich. Da die Plugins die Headline mit einem „Anker“ im HTML versehen, gelangt der Nutzer durch Anklicken der Überschrift direkt an die gewünschte Textstelle. Eine Win-Win-Situation für Google und den Nutzer.
Im Screen 3 seht ihr ein Beispiel eines sehr ausführlichen Textes, der mit verschiedenen H2 und H3 Überschriften gegliedert ist. Der Screen zeigt die Struktur und der Nutzer kann direkt auf die Headlines klicken und gelangt automatisch an die jeweilige Stelle im Artikel.
Keywords im Text fett markieren – relevant?
Eine weitere Möglichkeit, um dem Nutzer ein “schnelleres navigieren” durch den Inhalt zu ermöglichen, sind Fettungen von Keywords. Was für die Headlines gilt, kann auf die Fettmarkierungen ebenfalls projiziert werden. Markiert ihr die wesentlichen Begriffe, wird der Nutzer ein besseres Verständnis für den Textinhalt erlangen. Bitte geht nicht zu inflationär mit den Markierungen um und prüft selbst ein mal, ob ihr anhand der markierten Wörter auf den Inhalt schließen könntet.
WDF*IDF Terme berücksichtigen
Um den Text nicht nur inhaltlich perfekt für die Zielgruppe aufzubereiten, sollte ihr zudem auch auf WDF*IDF Terme setzen. Denn schließlich wollen wir Google so viele Relevanzsignale wie möglich übermitteln. WDF*IDF ist, wie bereits ausführlich in einem anderen Artikel dieser Artikelserie beschrieben, ein probates Mittel, um Texte zu optimieren bzw. direkt so aufzubereiten, dass Google möglichst konkrete Relevanzignale zu dem Thema erhält. Es macht also durchaus Sinn, weitere Hilfestellungen für den eigentlichen Texterstellungsprozess in Anspruch zu nehmen.
Autorenboxen helfen Nutzer und Google
Je nach Contentart ist es sinnvoll auf Autorenboxen zu setzen. Das gibt dem Nutzer einen besseren Einblick, wer den Inhalt verfasst hat und welche Expertise für das Thema vorhanden ist. Bei sensiblen Themen aus dem YMYL (Your Money, your Life) Segment, also Juristerei, Gesundheit, Erziehung, etc., ist es auf jeden Fall empfehlenswert mit Autorenboxen zu arbeiten, da Google hier besonders sensibel auf den Inhalt schaut und besonders viel Trust / Expertise und Vertrauen übermittelt werden sollte. Wer in dem Bereich tätig ist oder weiterführende Informationen einholen möchte, kann sich die Podcast Episode vom SEOSENF anhören. Dort wird noch einmal sehr deutlich, wie sensibel das Thema insgesamt behandelt werden sollte. E-A-T spielt in dem Bereich eine wichtige Rolle.
Verschiedene Content-Formate kombinieren
Die Kombination von unterschiedlichen Content Formaten kann sinnvoll sein. Aber auch hier kann nicht pauschal gesagt werden, ob neben dem Text, Bilder oder Videos zusätzlich relevant wären. Welche Formate letztlich eingesetzt werden, hängt vom Thema, der Zielgruppe, dem Wettbewerb und den eigenen Ansprüchen ab. Beachtet werden sollte die zunehmende mobile Nutzung und die daraus resultierende veränderte Konsum-Eigenschaft. Bevor man sich einen 10.000 Wörter langen Text durchliest, sollte überlegt werden, ob bestimmte Bereich zu dem Thema nicht anders dargestellt werden können.
Zwei kurze Beispiele sollen genauer zeigen, was damit gemeint ist. Eine Content-Format-Analyse im Vorfeld ist auf jeden Fall ratsam.
Beispiel 1 – “Krawatte binden”
Beim Keyword “Krawatte binden” wird deutlich, wie wichtig weitere Content-Formate sind. Text ist immer die Basis, aber wie man sieht, dominieren zu dieser Keyword-Phrase Bilder und Videos die SERPs. Wenn ihr also Inhalt zu diesem Thema produzieren wollt, werdet ihr ohne zusätzliche Content-Formate den den Weg in die Top 10 von Google wohl nur schwer finden können.
Beispiel 2 – “arztrechnungen abtreten”
Völlig anders sehen die SERPS zur Keyword-Phrase “arztrechnungen abtreten” aus. Wie in Screen 5 zu sehen, findet ihr hier kein Bild, kein Video andere anderes Content-Format. Hier dominiert Text und es würde wenig Sinn machen, aufwendige Bilder oder Videos umzusetzen – zumindest aus Google’s Perspektive nicht. Sollten die Videos der Zielgruppe den Konsum vereinfachen, dann sollte unabhängig von Google gehandelt werden.
Die Artikellänge ist nicht entscheidend, aber…
Es gibt viele Mythen was die Länge eines Artikels angeht. Von 200-300 Wörtern ist meist zu lesen. Fakt ist, es gibt nicht die perfekte Textlänge. Relevanz ist entscheidend, Texte müssen den Leser fesseln, sie müssen begeistern, inspirieren und den Leser auf der Webseite halten. Google honoriert hochwertige und einzigartige Inhalte (uniquer Content) und das ist zunächst viel essenzieller als über die genaue Wortanzahl zu diskutieren.
Der Blick in die SERPS bei Google liefert euch ebenfalls einen guten Überblick. Schaut euch zunächst die Top 10 Rankings an, analysiert dann insbesondere die Top 3 Suchergebnisse zu dem Thema. Setzen die Top-Webseiten auf 2.000 oder mehr Wörter, sollte es schwer werden mit einem 300 Wörter langen Artikel an den Top-Platzierten vorbei zu kommen. Länge ist aber kein Selbstzweck und der Nutzer muss hier absolut in den Fokus genommen werden.
Eine Empfehlung ist daher, nicht den ausführlichsten Artikel zu verfassen, sondern den Besten und auch nicht nur die bestplatzierten Websites plump zu kopieren.
Weitere Formatierungen beachten
Ein ausführlicher Artikel muss nicht nur gut formuliert sein. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist neben der Strukturierung der Headlines, mit unterschiedlichen Formatierungsoptionen, den Lesefluss und die Übersichtlichkeit zu bewahren.
Bulletpoints
Bulletpoints sind ein relevantes Werkzeug, um eine bessere Übersichtlichkeit zu schaffen. Mit Bulletpoints können Inhalte aufgelockert werden. Bulletpoiints helfen …
- den Inhalt auf den Punkt zu bringen
- schneller den Inhalt zu verstehen
- bestimmte Aspekte besonders hervorzuheben, da der Blick direkt auf die Aufzählungen fokussiert wird
- Das Auge des Lesers bleibt bei Aufzählungszeichnen schneller stehen. Wichtige Aspekte lohnen daher als Bulletpoint aufzunehmen und ggfs. dann noch ausführlicher zu beschreiben
Tabs und ausklappbare Texte
Gerade im Hinblick auf die zunehmende mobile Nutzung können auch Tabs (Menüs innerhalb des Textes) oder ausklappbare Texte ein Mittel sein, um den Inhalt besser zu strukturieren und den Artikel zu formatieren. Was diese Art der Strukturierung angeht, sollte man aber vorsichtig sein und die wichtigsten Stellen im Text nicht verstecken. Wenn ihr mit ausklappbaren Inhalten oder Tabs arbeitet, prüft auf jeden Fall, wie Google die Darstellung sieht. Denn unter Umständen ist es möglich, dass Google eine solche Darstellung etwas negativer bewertet. Von Abstrafung möchte ich in dem Kontext aber nicht sprechen, da Google auch die zunehmende mobile Nutzung sicherlich im Fokus hat. Mit Blick auf das Passage Ranking, was bald auch bei uns in Deutschland relevant werden sollte, ist eine Nutzung von Tabs und ausklappbaren Texten vielleicht auch noch mal kritischer zu sehen. Das wird sich zeigen.
Schriftart/-größe und Schriftfarbe
Bisher haben wir viel über Struktur und Formatierungen gesprochen. In dem Zusammenhang sollten wir aber auch kurz auf die Schriftart und Schriftfarbe eingehen. Die Auswahl der richtigen Schriftart und Farbe wird natürlich im Vorfeld und im Rahmen der Webseitenrstellung besprochen und meist im CSS des Content Management System festgelegt. Was die Auswahl der Schriftart angeht, solltet ihr folgendes beachten:
- Verwendet nur Schriftarten, die alle gängigen Browser unterstützen. Die schönste Schriftart hilft euch nicht, wenn sie sowieso nicht richtig dargestellt wird.
- Verwendet Schriftarten ohne Schnörkel. Lesefluss hängt nicht nur von der richtigen Formulierung ab.
- Die Schriftgröße sollte so ausgewählt sein, dass man den Inhalt gut lesen kann. Auch wenn die Größe der Schrift für Google nicht relevant ist, solltet ihr diese am Leser selbst ausrichten. Denn wenn die Schrift zu klein ist und es zu anstrengend ist, einen Text zu lesen, wird der Nutzer die Webseite auch wieder verlassen und somit die Verweildauer unnötig reduziert werden.
- Als Schriftfarbe solltet ihr auf schwarz setzen oder zumindest eine Farbe auswählen, die einen entsprechenden Kontrast zum Hintergrund hat.
Je nach Notwendigkeit können einzelne Wörter oder Satzphrasen in einer anderen Schriftfarbe verwendet werden. Ähnlich wie bei den Fettungen können so bestimmte Aspekte besonders hervorgehoben werden.
Texterstellung in der Praxis – effizient und kostensparend – so geht’s!
Nachdem wir die theoretischen Aspekte zur Texterstellung besprochen haben, wollen wir auch den Blick in die Praxis werfen. Wie ihr euren Content erstellt, ist euch selbstverständlich überlassen. Ob auf Papier, in WordPress, Typo3 oder Joomla, ist erstmal sekundär. Der Inhalt ist wichtig und die gewonnenen Erkenntnisse aus der Vorbereitung sollten in den Content einfließen und entsprechend umgesetzt werden. Dem Nutzer ist es letztlich völlig egal, wie der Inhalt auf die Webseite gekommen ist.
Wie ihr festgestellt habt, ist eine gute Vorbereitung das A und O, um auch wirklich die richtigen Inhalte für die Zielgruppe zu verfassen. Für die Vorbereitung sind Tools in der Regel nicht zu ersetzen. Die gewonnen Erkenntnisse aus den verschiedenen Analysen gilt es dann in den Text entsprechend zu integrieren und Google eben möglichst viele verschiedene Relevanzsignale zu übermitteln. Wie im Screen 5 zu sehen, gibt es nicht das EINE Signale, sondern viele verschiedene Signale – mit unterschiedlicher Gewichtung – ergeben letztlich ein Gesamtbild für Google. Und wenn man es schafft, eben möglichst viele dieser Signale aus dem Content heraus (Inhalt, Quellcode, die richtigen W-Fragen, etc.) an Google zu übermitteln, verschafft man sich vielleicht Vorteile gegenüber seinen Wettbewerbern.
Texterstellungsprozess den Anforderungen anpassen
Hochwertige und auf die Zielgruppe und Google abgestimmte Inhalte zu verfassen ist zeitintensiv. Je nach Thema und Contentziel kann die Umsetzung viele Stunden dauern. In dem Zusammenhang sollte man auch den gesamten Contenterstellungsprozess hinterfragen und bündeln. Recherchen kosten Zeit und die dafür notwendigen Ressourcen müssen vorhanden sein. Viele der notwendigen Recherchen sind manuell gar nicht zu leisten. Tools helfen generell bei der Recherche bzw. auch beim eigentlichen Texterstellungsprozess.
Spare Zeit, Geld und Arbeit!
Die Content Suite hilft dir den Content-Workflow zu optimieren. Setze diverse Analysen und Recherchen per Knopfdruck um und füge alle relevanten Erkenntnisse in einem Briefing zusammen. Der integrierte Content Editor hilft dir bei der direkten Verarbeitung der Erkenntnisse und gibt Hilfestellung in Echtzeit. Noch nie war die Erstellung hochwertiger Inhalte so einfach. Auch was die Erfolgsmessung (KPIs) angeht! In dem Video bekommst du einen ersten Eindruck. Solltest du Interesse an einer völlig unverbindlichen Vorstellung des Tools haben, könnt ihr den Test direkt kostenlos anstoßen.